Funktion von ABACUS Verstärkern

Hanno Sonder ist Entwickler, Erfinder und Designer bei ABACUS. Er hat in Oldenburg Engineering Physics studiert, mit dem Schwerpunkt Sound and Vibrations.

Daniel Gattig:

Hanno, ich arbeite jetzt schon viele Jahre mit euren ABACUS-Verstärkern und bin immer wieder von der Präzision und dem tollen Klang beeindruckt. Leider wissen viele Kunden von uns nicht, wie gut eure Verstärker sind. Kannst Du mir und unseren Lesern bitte erläutern, warum ABACUS-Verstärker besser arbeiten als "normale" Verstärker?

Hanno Sonder:

ABACUS-Verstärker verwenden den Kollektor vom Endtransistor als Ausgang. Bei anderen Verstärkerkonzepten wird der Emitter als Ausgang verwendet. Der Kollektor hat aber den Vorteil, dass er lastunabhängig arbeitet. Eine direkte Gegenkopplung stellt sicher, dass der Lautsprecher (plus Kabel) die Signalspannung nicht verändern kann. Der Verstärker liefert immer den passenden Strom und somit bleibt die Ausgangsspannung synchron mit dem Verstärkereingang. Die Membranbewegung ist perfekt synchron mit dem Musiksignal. Mit der ABACUS-Schaltungstechnik werden auch Nachschwinger verhindert.


 

"Der Verstärker nimmt den Lautsprecher bzw. das Chassis "an die Stange."

Daniel Gattig:

Es werden also Abweichungen der Membranbewegung vom Soll-Signal bereits in der Entstehung verhindert?

Hanno Sonder:

Ja, genau. Die Dolifet-Schaltung ist die perfekte Verstärkerregelung. Die ABACUS-Schaltungstechnik kontrolliert nicht nur Lautsprecher, sondern funktioniert ebenso perfekt als Line-Ausgang, wo sonst Kabeleigenschaften und Eingangsbefilterungen im Folgegerät das Signal beeinflussen.

Daniel Gattig:

Bei meinem letzten Besuch bei Euch haben wir zusammen die Donau aktiv gebaut. Was kannst Du uns über den Klang der Donau aktiv mit der ABACUS-Elektronik berichten.

Hanno Sonder:

Bei der Donau aktiv kann man das Klangbild an den Raum anpassen. Somit wird die Basswiedergabe präziser und konturierter. Die Details werden vom Lautsprecher besser herausgearbeitet.
 


Vergrößern
Hanno Sonder:

Wie man in der linken Abbildung sehen kann, haben wir bei der Aktivelektronik für die Donau Einstellmöglichkeiten für den Hochtöner und den Bass. Auch die untere Trennfrequenz für den Bass kann man einstellen. Dieser Bass Roll-off ist wichtig für die Ankopplung von einem Subwoofer oder für die Anpassung an einen kleinen Raum. In dem Verstärker ist kein DSP. Es wird also das analoge Signal im Verstärker analog verarbeitet. Mit dieser analogen Technik kann man auch einen hochwertigen D/A Wandler als Quelle verwenden und man hat keine Verluste durch zusätzliche Wandlungen.
 

Vergrößern Daniel Gattig:

Was bedeutet eigentlich DOLIFET?

Hanno Sonder:

Die Abkürzung Dolifet steht für Drain-Output Load-Independent Field Effect Transistor, also Drain-Ausgang lastunabhängiger Feldeffekttransistor.

Dieser Name wurde von ABACUS eingeführt, um eine spezielle Verstärkerschaltung mit Feldeffekttransistoren zu beschreiben, die wie herkömmliche (also bi-polare) Transistoren 3 Anschlüsse haben. Die Anschlüsse beim Feldeffekttransistor heißen Source = Zufluss, Drain = Abfluss und Gate = Tor. Dabei steuert die Spannung zwischen Gate und Source den Stromfluss durch die Drain-Source-Strecke.


 

Vergrößern Hanno Sonder:

Bei herkömmlichen Verstärkern mit Feldeffekttransistoren hängt die Last, also der Lautsprecher bzw. das Chassis, am Source-Anschluss. Da Fehlerströme und -spannungen aber damit auch auf den Source-Anschluss wirken, wird die Steuerung, die ja zwischen Source und Gate erfolgt, durch die Last beeinflusst.

Daniel Gattig:

Der Verstärker arbeitet also lastabhängig?

Hanno Sonder:

Richtig. Das ist der Nachteil von anderen Verstärkerschaltungen. Beim Dolifet-Prinzip hängt die Last am Drain-Anschluss. Dieser ist nicht Bestandteil der Steuerstrecke und die Last kann hier den Verstärker nicht beeinflussen.
 

Vergrößern Daniel Gattig:

Was ist jetzt der Unterschied zwischen DOLIFET und der bipolaren ABACUS-Schaltung?

Hanno Sonder:

Die Dolifet-Schaltung funktioniert vom Prinzip genauso, wie die bipolare ABACUS-Schaltung (linke Abbildung). Da Feldeffekttransistoren jedoch Spannungsgesteuert sind, im Gegensatz zu den stromgesteuerten bi-polaren Transistoren ist die Ansteuerung einfacher und es lassen sich höhere Bandbreiten realisierten. Außerdem benötigen Verstärker mit Feldeffekttransistoren keine aufwendige Temperaturkompensation.
 

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